Nachbericht zur Informationsveranstaltung:

Demenz zwischen Angst und Hoffnung

Fortschritte bei Prävention, Früherkennung und Therapie

Von 20.–21. November 2025 fanden gleich drei Vorträge mit dem Titel „Alzheimer-Demenz zwischen Angst und Hoffnung – Fortschritte bei Prävention, Früherkennung und Therapie“ mit Demenz- und Gehirngesundheitsexperten Raphael Schönborn statt

GÖD-Pensionistenforum – 20.11.

ab5zig – Wiener Senioren / Seniorendialog – 20.11.

Seniorenmesse Tulln – 21.11.

Referent:
Raphael Schönborn,
Demenz-Experte

Das Interesse war überwältigend:
Die Veranstaltungen waren ausgebucht, teilweise mit über 150 Teilnehmenden pro Vortrag und vielen auf der Warteliste. Das zeigt eindrucksvoll, wie präsent das Thema ist – und wie wichtig verständliche Information und realistische Hoffnung für Betroffene und Angehörige sind.

Warum so viele Menschen kommen:
Der Vortrag machte deutlich, dass – entgegen der weit verbreiteten Meinung – man bei Demenz sehr wohl etwas tun kann.

Schwerpunkte:

Prävention: Bis zu 45 % der Demenzfälle sind beeinflussbar
Früherkennung wird einfacher (z. B. Bluttests)
Neue Alzheimer-Therapien verlangsamen den Verlauf im frühen Stadium
Bedeutung von Stigma-Abbau und Verständnis für Betroffene
Angehörige: Entlastung, Orientierung, konkrete Hilfen
PROMENZ-Verständnis-Modell: Demenz aus Sicht der Betroffenen

Zusammenfassung des Vortrags von Raphael Schönborn

Österreich: rund 170.000 Menschen mit Demenz, 2/3 ohne Diagnose
Demenz ist häufig spät erkannt – dabei wären frühe Diagnosen entscheidend
Prävention: Bewegung, Ernährung, soziale Teilhabe, Hör-/Sehkorrektur
Diagnostik: fachärztliche Abklärung, Labor, Bildgebung, neue Biomarker
Alzheimer-Therapien: Lecanemab & Donanemab (wirksam im Frühstadium)
Bedeutung: Selbstbestimmung stärken, Barrieren abbauen
PROMENZ-Verständnis-Modell: 5 Ebenen der Beeinträchtigung + Strategien
Unterstützung für Angehörige: Beratung, Gruppen, Entlastung
Selbsthilfe als Schlüssel für Teilhabe und Empowerment

Kurz-Zusammenfassung des Vortrags von
Univ.-Prof. Dr. Georg Endler (labors.at)

Dr. Endler gab einen kompakten Überblick zur Alzheimer-Labordiagnostik:

Alzheimer ist weiterhin eine klinische Diagnose, die ärztliche Abklärung bleibt entscheidend
Biomarker zeigen Amyloid- und Tau-Veränderungen
Bluttests sind seit 2025 erstmals zugelassen – sie werden für die Früherkennung zunehmend wichtig
Vorteile: hohe Zuverlässigkeit, weniger belastend, künftig kostengünstiger
Einsatz aktuell: zur Abklärung bei vorhandenen Beschwerden, nicht als Screening
Viele weitere Laborparameter sind wichtig (z. B. Vitaminmangel, TSH, B12, Entzündung etc.)

Beitrag von labors.at: Fachdiagnostik & Beratung für Ärzt:innen